Körperliche Ertüchtigung
Wieder unterwegs im Burgenlandkreis. Allerdings ließen wir heute die namengebenden, opulenten Bauwerke unbeachtet. Stattdessen besuchten wir Schulpforte – einen Ortsteil von Bad Kösen. Wer seinen begabten Nachwuchs fördern möchte, sollte sich dieses Örtchen merken. Denn die „Landesschule Pforta“ ist ein Internatsgymnasium zur Förderung Begabter mit einer langen Tradition die bis in das 16. Jahrhundert reicht.
Neben Friedrich Nietzsche (in Schulpforta von 1858 bis 1864) und anderen herausragenden Persönlichkeiten war auch Friedrich Gottlieb Klopstock hier Schüler. Ihm zu Ehren wurde eine kleine Quelle in der Nähe der Landesschule nach ihm benannt – diese war auch eines unserer Ziele. Dort angekommen, suchten wir einen geeigneten Weg zur nächsten Etappe unserer Reise. Wobei „geeignet“, vielleicht ein irreführendes Wort ist. Denn wir, *hüst* auf anraten von mir, wählten den DIREKTEN Weg. Dummerweise war dieser nicht wirklich befestigt bzw. er existierte gar nicht und führte steil gen Himmel.
Aber da unsere geistigen Fähigkeiten keiner Förderung bedürfen, weil diese bereits unermäßlich sind, trainierten wir eben unseren Körper. So krackselten wir im Angesicht des Todes schnurstracks auf unser Ziel – eine Eremitenklause zu. Dort angekommen ruhten wir eine Weile und liesen die wunderschöne Natur auf unsere geschunden Körper einwirken, bevor es weiterging quer durch Bad Kösen, entlang der Saale.
*Goettine*
Ungewollte Blutspende
Freitags ab 1 macht jeder seins (oder so). Getreu diesem Motto ging es heute in Begleitung vom Champster in den Luppewald. Es sollte eine entspannte Cachetour werden. Zwar mit einer nicht unerheblichen Wegstrecke, aber dafür aller paar Meter mit einem Cacheversteck als Belohnung. Soviel zur Theorie. In der Praxis zeigte sich uns, dass der Luppewald einige stehende Wasserstellen beherbergt, welche im Winter gar kein Problem darstellten. Allerdings haben wir es nun mittlerweile Frühling und wer gehofft hat, dass die Mücken im Winter alle erfroren sind, liegt leider falsch. Ich sage euch, die Viecher haben alle überlebt und z. Z. leben sie im Luppewald, um Kräfte zu sammeln. Für die Minivampire waren wir nur Nahrung und genau das zeigten sie uns auch spontan und ohne müde zu werden.
Gefühlte 2 l Blut weniger in den Adern und 12 Caches mehr in der Statistik verließen wir dann den Wald. Es sei aber bemerkt, dass wir trotz wirklich sehr intensiven querfeld -waldein keinerlei Zecken eingesammelt haben. Vielleicht lag es ja daran, das wir direkt am Anfang eine Ansammlung von Bärlauchpflanzen durchquert haben und deren Geruch an unseren Schuhen/Hosen keinerlei Leben mehr zuließ. Tatsächlich riecht momentan unser Flur immer noch exakt wie dieses Bärlauchfeld.
Bewegungsprofil: 10,8 km vorbei an Milliarden Mücken
Nimmermehr?!
müde über manchem alten Folio lang vergess’ner Lehr‘-
da der Schlaf schon kam gekrochen, scholl auf einmal leis ein Pochen,
gleichwie wenn ein Fingerknochen pochte, von der Türe her.
„’s ist Besuch wohl“, murrt‘ ich, „was da pocht so knöchern zu mir her –
Nein es ist kein Rabe, aber es macht mir trotzdem Angst!
Mit einem „Pssst“ auf den Lippen zitierte mich die Tine gerade ins Schlafzimmer. Ich weiß was ihr jetzt denkt, aber so geht die Geschichte nicht weiter, da muss ich euch enttäuschen. In Vorbereitung unserer Nachtruhe wollte Tine nur nochmal durchlüften und da saß sie, die Taube. Guckte nun mittlerweile uns beide an und tat so, als wäre nichts. Na gut, also erstmal zurück ins Wohnzimmer – die Kamera holen. Das Tier ließ sich nicht beirren. Leider störte die Scheibe so ziemlich, aber um ehrlich zu sein, habe ich lieber ein paar Reflektionen auf dem Bild als eine Taube im Schlafzimmer, also blieb das Fenster geschlossen. Was soll ich sagen, 20 min später saß das Tier immer noch dort, ein Pochen gegen die Scheibe, ein Klatschen in die Hände, nichts konnte sie aus der Ruhe bringen.
Ich will nur hoffen, dass sie nicht im Blindflug gegen unsere Scheibe geflogen ist ohne das wir es mitbekommen haben. Sichtbare Verletzungen hat sie jedenfalls nicht. Allerdings ist ihr Verhalten alles andere als normal, selbst für eine Stadttaube. Ich sag euch eins, wenn ich morgen früh die Jalousie hochziehe und das Tier streckt mir seine Füße als erstes entgegen *schauder* dann hol ich einen Stock und schicke es auf seinen letzten Flug. Ja, so pietätlos wäre ich!
Unterwegs im Burgenlandkreis
Burgenlandkreis – da muss man doch einmal nachsehen, ob der Name auch gerechtfertigt ist. Also ging es heute ab gen Süden. Angefangen haben wir mit Weißenfels, dort besuchten wir das Schloss „Neu-Augustusburg“. Die eigentliche Weißenfelser Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört.
An ihrer Stelle entstand unter den Herzögen August und Johann Adolf I. im 17. Jhd. die barocke Residenz des albertinischen Herzogtums Sachsen-Weißenfels – das Schloss. Momentan befindet sich dieses in der Restauration und man kann die werdende Schönheit leider nur erahnen. Aber ein Blick von Schlossterrasse bietet eine herrliche Aussicht über die Stadt.
Weiter ging nach Schönburg eine Burganlage über dem gleichnamigen Dorf. Eine Ruine der romanischen Bischofsburg des Bistum Naumburg. Ein wunderschönes Fleckchen Erde. Leider kamen wir einen Tag zu spät, denn gestern war dort Jungweinfest.
*Goettine*
Auf der Suche…
… nach möglichen Verstecken für zukünfte Caches. Da hatte ich doch tatsächlich die Bilder vom letzten Wochenende auf meiner Kamera vergessen. Ok, vergessen ist vielleicht das falsche Wort. Ich war nur nicht dazu gekommen sie zu sichten. Nach unserer heutigen Tour habe ich sie dann natürlich noch durchgeschaut und einige Impressionen möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Im Grunde genommen waren wir in Merseburg unterwegs, um potentielle Verstecke zu suchen, die wir für unsere zukünftigen Caches verwenden können. Ein paar haben wir auch gefunden und nebenbei das herrliche Wetter in vollen Zügen genossen.
Merseburg hat schon tolle Ecken und genau dorthin wollen wir natürlich auch mal andere Cacher locken.
Dieskauer Park im Sonnenschein
Im Herbst waren wir ja schon einmal im Dieskauer Park Cachen. Damals noch bei Regen und Matsch. Heute gelang es uns dann unverhofft, diesem schönen Ort, trotz recht verplanter Zeit, noch einen Besuch abzustatten. Natürlich nicht ohne Hintergedanken, denn Ausflüge werden bei uns in letzter Zeit irgendwie nur nach Verfügbarkeit von Geocaches am jeweiligen Ziel geplant.
Diesmal ging es etwas kurzfristig und ohne großartige Planung los. Das tolle Wetter musste einfach genutzt werden. Natürlich waren wir nicht die einzigen, die den Park besuchen wollten und somit gestaltete es sich umso schwerer, unbemerkt die Caches zu bergen. Insbesondere an einer Stelle wurde unsere Geduld einer schwierigen Prüfung unterzogen.
Schon beim ersten Blick wissend, wo sich der Cache befindet, konnten wir ihn aber dennoch nicht unbemerkt erreichen, denn in dessen Nähe hatten es sich 2 Männer gemütlich gemacht und machten den Eindruck, hier Wurzeln schlagen zu wollen. Ok, damit muss mal leben, also erstmal zum nächsten Cache, welcher auch schnell und vor allem unbeobachtet gehoben werden konnte. Wieder zurück am ersten Versteck kam dann die Ernüchterung. Die beiden waren immer noch da.
Na gut, jetzt erst recht. Wer gibt eher auf? Wollt ihr das totale Warten? Jaaaa! Um es kurz zu machen, nach ca. 30 min gaben die beiden auf, unwissend, dass sie eben einen Wettkampf verloren hatten. Danach ging alles ganz schnell und wir konnten Cache Nr. 183 von unserer ToDo-Liste streichen.
Osterspaziergang
[…] Im Tale grünet Hoffnungsglück; Der alte Winter, in seiner Schwäche, zog sich in rauhe Berge zurück[…] Solch ein Wetter wie es uns der heutige Karfreitag bot, muss wohl den Dichtervater Goethe dazu bewogen haben, den Osterspaziergang in den Faust einfließen zu lassen. Diesen Frühlingstag wollten wir nicht ungenutzt verstreichen lassen, trotz der obligatorischen Familienbesuche.
So haben wir uns zu einigen kleinen Spaziergängen entschlossen. Die erste Station war die „Steinerne Jungfrau“ bei Dölau. Ein Menhir (Bedeutung: bretonisch „langer Stein“) aus der Jungsteinzeit, ein Abbild verstorbener Ahnen. Sie diente als Ersatzleib und Sitz der Seele nach dem Tod. Bemerkenswert ist, dass dieser sagenumwobene Menhir der zweit höchste in Deutschland ist. Ãœberlieferungen berichten eine Riesin soll während eines Gewitters, um ihr Kleid nicht zu beschmutzen, Brote in eine Pfütze geworfen haben, um diese trockenen Fußes zu überqueren. Wegen dieses Frevels wurden sie und ihre Brote versteinert.
Anschließend besuchten wir den Bierhügel bei Salzmünde. Auf diesem steht ein etwa 2 m hoher Stein mit einer verwitterten Inschrift. Sein Name gründet sich auf eine Erzählung aus dem Jahre 1222: Elisabeth, die Heilige, Gattin des Pfalzgrafen Ludwig, war auf der Heimreise zur Wartburg und kam dabei durch Salzmünde. Die Untertanen der umliegenden Dörfer huldigten andächtig der Heiligen. In Anerkennung dafür befreite sie die Dörfer vom Abgabezehnt. Alljährlich, zur Erinnerung an die fürstliche Vergünstigung, sollten die Bauern und Gutsherren der Reihe nach zum Himmelfahrtstag eine Tonne Bier auf dem nahe gelegenen Hügel – dem Bierhügel, ausschenken.
Nach einem reichlichem Kaffeetrinken ging es dann in die Heide, einem der schönsten Fleckchen Natur in der Umgebung von Halle. Mit einem zünftigen Grillabend liesen wir dann, den rundum gelungenen Karfreitag ausklingen.
In diesem Sinne: Frohe Ostern!
*Goettine*
Wandern am Fuße einer Burgruine
Heute waren wir auf eine „Garmin-Einweihungs-Wandertour“ eingeladen. Der Jürgen hat sich vom Fieber des „Multimedialen-Wanderns“ anstecken lassen, und nun war es an der Zeit sein neu erworbenes Gerät auf Herz und Nieren zu prüfen. Die sommerlichen Temperaturen und der anstehende Frühjahrsputz vertrieben uns quasi aus den eigenen 4 Wänden!
Ziel war ein Waldstück zu Füßen der Burgruine Regenstein, nördlich von Blankenburg. Eine schwer einnehmbare Burg, die im Früh- und Hochmittelalter auf einem steil das Umland überragenden 294 m hohen Sandsteinfelsen errichtet wurde. Dieser Sandstein macht das Gebiet in der gesamten Umgebung so einzigartig. Feinster Sand direkt auf dem Festland, groteske Felsformationen mitten im Nadelwald und gleißende Sonne, die den Sand wie Eis glitzern ließ. Wer träumt da nicht von den Pinienwäldern Italiens?
Schwer fiel der Abschied von diesem Mittelmeerflair, aber unsere Wandertour nahm gerade erst ihren Anfang und wir hatten noch 13 km vor uns. Nach einigen bergauf- und -abstiegen, tauchten plötzlich vor uns, auf einem weniger frequentierten Wanderweg, hohe Mauern auf. Natürlich mussten diese genauer untersucht werden. Verschieden große Einschußlöcher, die 4 Schießbahnen und die hohen Schutzwälle ließen eine riesige alte Schießanlage aus Wehrmachtszeiten vermuten. Schüsse die diese Idylle zerreißen? Kaum vorzustellen. Auf unserem Rückweg begegnete uns noch eine Kuriosität.
Mitten im Wald stand plötzlich ein briefkasten-großes Behältnis. Die Schatzsucherneugier war geweckt. Sofort hatten wir es geöffnet. Darin befand sich ein Stempel und ein dazu gehörendes Stempelkissen! Was ist das denn? Der Stempel verriet: es gehört zur Harzer Wandernadel. Dies ist ein bislang einzigartiges Projekt. Es verbindet mit Hilfe eines Wanderpasses den Harz als eines der vielseitigsten Wandergebiete Deutschlands über Bundesländergrenzen hinweg. Ein Netz von zahlreichen Stempelstellen führt den Wanderer zu vielen interessanten und geschichtsträchtigen Orten der Harzregion.
Die passende Ergänzung zum Geocaching! Während wir auf dem weichen Sandboden gen Auto wanderten, thronte hoch über uns die alte Burg und wachte über unsere Spuren. Besucht haben wir die in den Fels gemauerte Festung nicht, aber das holen wir natürlich noch nach, denn schließlich warten dort noch viel Caches auf uns, die wir heute einmal unbeachtet ließen.
*Goettine*
Bewegungsprofil: 13,8 km bergauf- und -ab
Sommer! Erste Sonnenstrahlen
Es gibt Tage, da kann man Frauen nachfühlen. „Schatz, ich weiß nicht, was ich anziehen soll“. So ging es mir heute. Frühs noch mit Pullover und Winterjacke ins Büro getrabt, aber schon auf dem Heimweg gemerkt, das man overdressed ist.
Ok, dann halt fürs nachmittägliche Geocachingabenteuer die Sommerjacke rausgekramt – der Rest kann so bleiben. Rein ins Auto, den Micha abholen – während der Fahrt gemerkt, dass man zuviel Stoff (nein, keine Drogen!) am Körper hat und 3-Kreuze-machend, dass man nochmal direkt am Zuhause vorbei kommt. Also spontan auf kurzärmlig gewechselt. Los ging es, auf in die Wärme, in den Frühling, Sonne tanken.
Es ist echt heftig, dass wir in der selben Gegend vor einer Woche noch im strömenden Regen auf Cachesuche waren. Heute war alles wie verwandelt – perfektes Geocachingwetter!