Apr
10
2009

Osterspaziergang

Geocaching       Trackback

[…] Im Tale grünet Hoffnungsglück; Der alte Winter, in seiner Schwäche, zog sich in rauhe Berge zurück[…] Solch ein Wetter wie es uns der heutige Karfreitag bot, muss wohl den Dichtervater Goethe dazu bewogen haben, den Osterspaziergang in den Faust einfließen zu lassen. Diesen Frühlingstag wollten wir nicht ungenutzt verstreichen lassen, trotz der obligatorischen Familienbesuche.

So haben wir uns zu einigen kleinen Spaziergängen entschlossen. Die erste Station war die „Steinerne Jungfrau“ bei Dölau. Ein Menhir (Bedeutung: bretonisch „langer Stein“) aus der Jungsteinzeit, ein Abbild verstorbener Ahnen. Sie diente als Ersatzleib und Sitz der Seele nach dem Tod. Bemerkenswert ist, dass dieser sagenumwobene Menhir der zweit höchste in Deutschland ist. Ãœberlieferungen berichten eine Riesin soll während eines Gewitters, um ihr Kleid nicht zu beschmutzen, Brote in eine Pfütze geworfen haben, um diese trockenen Fußes zu überqueren. Wegen dieses Frevels wurden sie und ihre Brote versteinert.

Anschließend besuchten wir den Bierhügel bei Salzmünde. Auf diesem steht ein etwa 2 m hoher Stein mit einer verwitterten Inschrift. Sein Name gründet sich auf eine Erzählung aus dem Jahre 1222: Elisabeth, die Heilige, Gattin des Pfalzgrafen Ludwig, war auf der Heimreise zur Wartburg und kam dabei durch Salzmünde. Die Untertanen der umliegenden Dörfer huldigten andächtig der Heiligen. In Anerkennung dafür befreite sie die Dörfer vom Abgabezehnt. Alljährlich, zur Erinnerung an die fürstliche Vergünstigung, sollten die Bauern und Gutsherren der Reihe nach zum Himmelfahrtstag eine Tonne Bier auf dem nahe gelegenen Hügel – dem Bierhügel, ausschenken.

Nach einem reichlichem Kaffeetrinken ging es dann in die Heide, einem der schönsten Fleckchen Natur in der Umgebung von Halle. Mit einem zünftigen Grillabend liesen wir dann, den rundum gelungenen Karfreitag ausklingen.

In diesem Sinne: Frohe Ostern!

*Goettine*

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