Jul
19
2009

Kasernenrunde

Geocaching       Trackback

Früher beim Bund bestand eine Kasernenrunde darin, im Jogginganzug das Gelände des Standorts im Laufschritt zu umrunden. Unsere gestrige Kasernenrunde zusammen mit Thomas fiel etwas anders aus. Diesmal ging es nach Leipzig Gohlis, auf das Gelände der General-Olbricht-Kaserne. Der Kasernenkomplex entstand in den Jahren 1895 – 1897. Gebaut wurden in diesen 2 Jahren die Kaserne des Infanterieregiments 107, die Kaserne des Ulanenregiments 18, das Divisionsgericht mit Militärgefängnis, die Garnisonsverwaltung und das Proviantamt.

Diese Kasernen befanden sich durch die alte „Grenze“ zwischen Möckern und Gohlis auf der Seite von Möckern. Gleichzeitig enstanden auf der Gohliser Seite die Kaserne für das Artillerieregiment 77, das Bekleidungsamt und das Artilleriedepot. Zur Unterbringung wurden zahlreiche Einquartierungshäuser errichtet. Somit war dieser Komplex der zweitgrößte in Sachsen und einer der größten im damaligen Deutschland. Zeitweilig lebten dort bis zu 8000 Soldaten. [Quelle]

Leider habe ich keine belegten Informationen gefunden, was mit dem Komplex nach dem 2. Weltkrieg geschah. Eins ist aber klar, er wurde von der sowjetischen Armee übernommen. Die Spuren sieht man noch heute. Unser eigentliches Ziel waren zwar 5 Caches auf diesem Gelände, aber recht schnell merkten wir, dass die Dosensuche heute eher eine etwas untergeordnete Rollen spielen würde. Hier war einfach viel zu viel zu entdecken, viel zu viele Motive, die aus unsere Kameras warteten. Allerdings sollte sich das nicht einmal als Problem darstellen, denn die Caches fanden wir eigentlich fast nebenbei.

Ich denke, wir haben schätzungsweise nur ein Viertel des ganzen Geländes erkundet, denn mehr ist in 4-5h fast nicht zu schaffen. Der Verwendungszweck der einzelnen Gebäude erschloss sich uns nur nach und nach. So besichtigen wir ein ehemaliges Kino, Werkstatthallen, einen Kornspeicher, eine alte Mühle und vieles vieles mehr. Hier existierte eine nahezu eigenständige kleine Stadt.

Ein Ausflug dorthin lohnt sich auf alle Fälle auch für Nichtgeocacher, soviel ist klar. Wer gerne mit der Kamera unterwegs ist, wird hier seine wahre Freude haben. Leider hat mittlerweile auch der Zahn der Zeit ziemlich an den Gebäuden genagt, sodass ihre Existenz mit Sicherheit begrenzt ist. Aber gerade dieses Marode, der Verfall machten für uns am gestrigen Tag den Charme des Ganzen aus.

Auf alle Fälle durfte das Abschlussfoto auf dem Exerzierplatz nicht fehlen. Damit war unsere Cachetour natürlich noch nicht abgeschlossen, aber das Highlight war eindeutig die Kasernenrunde.

Natürlich waren auch die Caches auf dem Gelände allesamt sehr gut. Aber wie schon erwähnt und wie auch auf den Bilder zu erkennen ist, es gibt tatsächlich Cachingtouren, auf denen sich die Prioritäten etwas verschieben.