Nachts in Naumburg
Schon sehr lange hatten wir eine Tour durch Naumburg geplant und gestern passte es dann endlich. Nachdem wir tagsüber unsere obligatorische Cacherunde durch die Stadt absolviert hatten, ging es gestärkt zum eigentlichen Ziel dieses Abends.
Gehört hatte man schon einiges von diesem Cache und schon allein deshalb, weil er eine recht hohe Schwierigkeits- sowie Terrainbewertung hat, waren wir umso gespannter. Nach unseren Glück am Tage, konnte eigentlich gar nichts mehr schief gehen. Im 7-köpfigen Team ging es gegen 22 Uhr auf das Gelände des Lost Places, welcher früher vermutlich mal ein Kraftwerk war.
Wir kamen erstaunlich schnell voran und eine Station nach der anderen fügte langsam aber sicher das Puzzle zusammen. Nach 2 lustigen Stunden (geplant waren eher 4) hielten wir dann schon die Dose in der Hand. Ein toller Tag/Abend/Nacht mit einem gelungenen Abschluss.
Nur etwas trübte die Freude am Nachtcache. Mal wieder haben Menschen, die zu geizig sind, ihre Müllgebühren zu bezahlen, diesen Ort für sich entdeckt.
Gelungener Abschluss
Unsere gestrige Cacherunde führt uns ja quer durch das Braunkohletagebaugebiet und einige Caches hatten auch direkt etwas mit diesem Thema zu tun. So dann auch der letzte auf unserer Runde. Ziel war eine ehemalige Kieswasch- und Kohlebeschickungsanlage bei Röcken. Früher gehörte das interessante Bauwerk zum Tagebau Gustav Adolf, heute steht es nur noch einsam in der Landschaft. Ein neuer Zweck ist allerdings nun gefunden, denn seit neuesten dient das Ganze als Cacheversteck. Da letzte Woche Tine bei einem anderen Cache hoch oben fündig wurde, war es diesmal an mir, die anstrengende Aufgabe zu erledigen.
Es war gar nicht so einfach, dass könnt ihr mir glauben…
Endstation
.. war für uns zwar heute hier noch nicht, im Gegenteil, aber es war unser heutiges Highlight. Ziel war der ehemalige Bahnhof von Hohenmölsen. Schon beim Betreten des alten Gebäudes pochte das Cacherherz höher. Nirgendwo Schmierereien von zerstörungswütigen Jugendlichen, alles schien, als wäre es genauso verlassen worden.
Ein Lost Place ganz nach unseren Geschmack. Das Flair der vergangenen Zeit lag noch spürbar in der Luft. Mit dieser inneren Stimmung machte es schon einmal viel Spaß diese Aufgabe anzugehen. Hier erwartete uns allerdings ein etwas anderer Cache. Es galt diesmal nämlich, die Tagebucheinträge eines Eisenbahnangestellten „nachzuleben“.
Eine spannende Geschichte, welche uns in nahezu jeden Raum des Gebäudes führen sollte. Spannung bis zum Schluss, vom Dachgeschoss bis in den Keller. Schon allein die Tatsache, dass man aufpassen musste, von außen durch die Fenster nicht gesehen zu werden.
Mit ein paar Holpersteinen und Verwirrungen am Anfang lief alles aber nahezu perfekt. Selbst die Verwirrungen vom Anfang ergaben zum Schluss einen Sinn und einen sehr genialen obendrein. Viel mehr kann ich zu dem Cache leider gar nicht mehr schreiben, denn es würde zu viel verraten.
Manchmal sollte man genauer hinschauen
Beim Geocaching wird die Schwierigkeit eines Caches anhand von 2 Indikatoren angezeigt. Zum einen durch einen Wert von 1-5 für die Schwierigkeit (wie gut ist das Versteck bzw. das Rätsel?) und zum anderen durch einen Wert von 1-5 für das Terrain. Diesmal stand ein so genannter D4 / T3 auf dem Plan. Dummerweise hatte ich schon soviel Zeit mit dem Rätsel (in dem Fall steht das D nämlich für das Rätsel) verbracht, dass ich ganz vergessen hatte, welche Terrainbewertung der Cache hatte.
Vor Ort war es dann allerdings recht schnell klar, wo es hingehen musste. Auch ein Anruf beim Besitzer bestätigte uns dies. Wir mussten da hoch! Ich sage jetzt bewusst nicht, wo sich dieser Ort befindet, aber nur soviel. Es ist eine ehemalige Umladestation, bei der Kohle vom Zug auf LKW’s bzw. in Lager umgeladen wurde. Mit leicht vorsichtigen Schritten ging über die rostigen Treppen nach oben. Was einen erwartete war ein toller Ausblick, nur leider dachte ich in dem Moment lieber an mich als daran, ein paar Bilder zu machen.
Dummerweise fand ich die Dose nicht, was aber wahrscheinlich an dem flauen Gefühl in meinem Magen lag. Es half nichts, Tine musste (und wollte!) auch nochmal da hoch. Nach gefühlten 5 Sekunden kam auch schon der erhoffte Ruf „Ich habs“. Eine wirklich tolle Location, die man sonst sicher nie zu Gesicht bekommen hätte.