Auf dem Weg nach Bad Dürrenberg
Heute standen vier Caches auf unserer ToDo-Liste. Die beiden ersten lagen recht nah beieinander im Schatten des Leunawerks. Im Nachhinein hätte ich mir die Landschaft wohl lieber bei Google Earth anschauen sollen, denn der von uns gewählte Weg war nicht gerade optimal. Im Gegenteil, ich fühlte mich irgendwie in meine Bundeswehrgrundausbildung zurückversetzt, nur das ich diesmal nicht das richtige Schuhwerk hatte. Das Ziel war eigentlich ein alter Soldatenfriedhof, auf dem im 2. Weltkrieg tote Soldaten beerdigt wurden, die an der Saale angespült worden sind. Es führt sogar ein toller Weg dorthin, aber das wussten wir ja nicht und so bewegten wir uns quer durchs Unterholz – und noch schlimmer – durch recht sumpfiges Gebiet. Mit leicht schlammigen Schuhen und bespritzten Hosen fanden wir dann endlich den Friedhof und dort problemlos den Microcache.
Danach ging es quer über ein abgeerntetes Feld zu einem verfallenen Bauwerk. Ich vermute, dass sich hier eine von vielen Flakstellungen befand, die im 2. Weltkrieg das Leunawerk schützen sollten. Hier fanden wir zwar auch recht schnell den Cache, zuerst aber die die Reste eines Rehs, welches hier verendet war. Tja, mit sowas muss man rechnen, wenn man sich etwas abseits der normalen Weg herumtreibt.
Daraufhin nahmen wir aber wieder unser Cachingmobil und fuhren nach Bad Dürrenberg. Auch wenn wir vorher dort schon sehr oft waren, Geocaches hatten wir dort noch nie gesucht. Unsere Ziele lagen im 1763 gebauten Gradierwerk, welches früher zur kostengünstigen Salzgewinnung genutzt wurde. Den ersten fanden wir dann recht schnell, auch wenn es schwierig war, dort unauffällig hinter Mauern herumzusuchen, es waren schließlich eine Menge Leute unterwegs. Zuletzt hatten wir dann noch einen Multicache auf unserer Liste, der uns zunächst an den Borlachturm führte. Obwohl wir schon oft im Kurpark waren, diesen Teil hatten wir uns noch nie genauer angeschaut. Schade eigentlich, denn hier gibt es sogar ein Museum, welches dem Entdecker der Solequelle sowie Gründer des Gradierwerks, Johann Gottfried Borlach, gewidmet ist. Ich denke, dies wird sicher bald das Ziel eines weiteren Ausflugs werden. Leider fehlte der nächste, für uns wichtige, Hinweispunkt und so konnten wir die restlichen zwar suchen, den finalen Cache aber nicht finden. Allerdings habe ich jetzt die notwendigen Zahlen erhalten und somit haben wir im Prinzip alles, um beim nächsten Mal den Schatz zu heben. An dieser Stelle übrigens nochmal danke an Frosch. Sie war unser Googlejoker, aber auch dort war der gesuchte Wert nicht zu finden.
Der Rest der Runde war allerdings noch recht lustig. Todesmutig näherte ich mich einem Nutria und ließ den Nager sogar seine Vorderpfoten auf meine Oberschenkel setzen – was tut man nicht alles für einen tollen Schnappschuss. Dummerweise sind gerade diese Bilder etwas unscharf (bei den riesigen Barthaaren, weiß der Autofokus einfach nicht, was er scharfstellen soll), aber eins davon muss trotzdem hier einen Platz finden.
Wie immer gibt es auch diesmal wieder ein Bewegungsprofil. Eigentlich sind es diesmal 2, da ich ja die Teilstrecke mit dem Auto herausgenommen habe. Also hier die insgesamt 8 km: Bewegungsprofil 1 Bewegungsprofil 2
Wladimir Kaminer im Steintor
Neben unzähligen, überaus wertvollen und überraschenden Geschenken, bekam ich auch 2 Karten für Wladimir Kaminers neueste Lesung „Ich bin kein Berliner“ (Ja, mein Geburtstag hat sich mal wieder gejährt). Da wir vor 3 Jahren schon einmal eine seiner Lesungen besuchten, war unsere Vorfreude schier grenzenlos. Und sie wurde nicht enttäuscht. Der gebürtige Moskauer erzählte mit seinem russischen Dialekt witzige Anekdoten aus seinem Leben. Neben den Geschichten mit einem alten Schäferhund, dem Mauerpark in Berlin und dem kollektiven Gedächtnis von dankbaren Melonen, gab er Tipps zur Kindererziehung, Hinweise zur richtigen Handhabung von Chilischoten und vieles mehr. Wer einmal die Gelegenheit geboten bekommt, selbst Zeuge solch einer Lesung zu werden, sollte sie nicht ungenutzt verstreichen lassen – es lohnt sich.
*Goettine*