GSSD Kaserne Fürstenberg
Dies war eigentlich unser erstes Ausflugsziel in Fürstenberg. Warum wird es dann der letzte Blogbeitrag der das diesjährige Pfingstwochenende behandelt? Nun ja, das hat keinen bestimmten Grund. Ich habe halt nur sehr wenige Infos über das Objekt gefunden.
Ursprünglich ab 1900 gebaut, war es ein Erholungsheim des deutschen Privatbeamtenvereins. Es bestand ehemals aus 140 Villen.
Ab September 1945 zog der Stab der 2. Garde-Panzerarmee ein. Zum Ende der 80er Jahre wurde durch die sowjetischen Streitkräfte in Fürstenberg der 1340. Führungspunkt der Luftverteidigung in Form einer Luftverteidigungszone des Befehlshabers der 2. Gardepanzerarmee GSSD/WGT geschaffen.
Raketenlager bei Wolfsruh
Hier befand sich das Raketenlager der Fla-Raketenabteilungsgruppe 411 Badingen. Es wurde 1983 gebaut und bestand aus 3 Lagerbunkern, einer Kfz-Halle sowie weiteren Versorgungs- und Wachgebäuden.
Die Bunker bestehen aus 3 parallel angeordneten Kammern, die beidseitig durch Druckschutztore verschlossen waren. Jede der Kammern bot Platz für 6 S-200 Raketen, was eine Gesamtlagerkapazität von 36 Stück für das gesamte Objekt ergab.
Sonderwaffenlager Neuthymen
Wo wir uns an Feiertagen oder im Urlaub herumtreiben, kann man sich bestimmt denken. Richtig, in ollen Ruinen natürlich. Zu Pfingsten ging es dieses Jahr wieder nach Fürstenberg bzw. um genau zu sein nach Himmelpfort. Von hier aus wurden allerhand interessante Objekte erkundet. Natürlich, wie so oft, informiert man sich erst im Nachhinein, was man dort alles gesehen hat und welchen Zweck es ehemals hatte.
Neuthymen war einer von 31 Standorten in der ehemaligen DDR, an dem die sowjetische Armee Atomwaffen gelagert hat. Baubeginn war ca. ab 1950.
Auf dem Gelände befanden sich unter anderem Wartungshallen, Unterkunftsgebäude, Sozialgebäude, ein Kulturhaus, eine Sporthalle, 3 Heizhäuser, Kfz-Hallen, ein Wasserwerk sowie Wachgebäude. Zusätzlich dazu waren 4 Startstellungen für SS-4 und 1 Startstellung für SS-3 vorhanden.
Angaben zur Nutzungsgeschichte:
– Kaserne des 204. Garde-Motorisierten Schützenregiments
– ab November 1958 Erweiterungsbauten für Raketenstationierung
– April bis September 1959 Lager für nukleare Einsatzmittel
– Sicherstellung durch 635. Raketenabteilung der 72. Ingenieurbrigade
– ab 1969 Lager der 152. Raketenbrigade Waren (Erweiterungsbau Lagerbunker Typ AU-11)
– 1966-85 Kaserne der 3. Garde-Spezialaufklärungsbrigade
– ab 1985 Kaserne der 14. Luftsturmbrigade
– 1990 Ãœbergabe an deutsche Verwaltung
– ab 2008 Rückbau der baulichen Anlagen
[Quelle: sachsenschiene.net]
Aus Alt mach Neu
Wir haben mit ihnen viele, viele Kilometer zurückgelegt. Sie begleiteten uns auf matschigen Feldwegen, duftenden Waldpfaden, endlosen Straßen und auch mal Querfeldein.
Ob tollster Sonnenschein, heftigster Regen oder gar 30 cm Schnee – sie waren dabei! Selbst in dunklen Höhlen, finsteren Kellergewölben, auf höhsten Türmen, in dreckigen Industriebrachen, in windigen Höhen, auf rutschigen Bäumen – auf sie war Verlass! Als wir sie zum ersten Mal trugen (am 11.05.2011), war es als wandelten wir auf Wolken. Alle anderen fristen seit dem ein dunkles, ödes Leben irgendwo verstaubt und vergessen auf dem Dachboden.
Doch nun, nach absoluter wetterunabhängiger, hardcore Dauernutzung gehen sie in den verdienten Ruhestand. Aber ihre wohlbehüteneten Schützlinge werden ja wieder sicher und bequem verpackt, in genau das gleiche Modell: Meindl Magic.
(Aber wenn es mal wieder dreckig wird, werde ich sie wohl noch mal raushohlen – so als Rentner wird es doch sonst öde…)
*Goettine*