Im von US-Truppen besetzten und von schiitischen Parteien dominierten Irak sollen Rechte und Freiheiten der Frauen massiv eingeschränkt werden. Wie die New York Times am Mittwoch berichtete, soll bei Ehescheidungen oder Erbangelegenheiten künftig islamisches Recht angewandt werden. Dies sehe Artikel 14 der neuen irakischen Verfassung vor, deren Entwurf der US-Zeitung vorliege. Iraks Frauen sollen demnach nur durch die Verfassung geschützt sein, solange sie nicht »die Scharia verletzten«. Der Einmarsch der US-Armee bedeutet damit in letzter Konsequenz, daß die Frauen für eine Heirat die Erlaubnis ihrer Familie benötigen und daß Ehemänner sich scheiden lassen können, indem sie dies dreimal laut aussprechen. Wie die New York Times weiter berichtete, wurde die Regelung aus der Ãœbergangsverfassung fallengelassen, nach der mindestens ein Viertel der Abgeordneten im Parlament Frauen sein müssen.

Ich dachte sie wollten das Land vom Terror befreien. Was das geplante allerdings mit Demokratie zu tun hat, weiß ich nicht. Da fragt man sich, was sich für die Leute, und speziell die Frauen, seit Saddam verbessert hat. Eher das Gegenteil scheint der Fall. [jungewelt.de]