Apr
20
2009

Nimmermehr?!

Einst, um eine Mittnacht graulich, da ich trübe sann und traulich
müde über manchem alten Folio lang vergess’ner Lehr‘-
da der Schlaf schon kam gekrochen, scholl auf einmal leis ein Pochen,
gleichwie wenn ein Fingerknochen pochte, von der Türe her.
„’s ist Besuch wohl“, murrt‘ ich, „was da pocht so knöchern zu mir her –

Nein es ist kein Rabe, aber es macht mir trotzdem Angst!

Mit einem „Pssst“ auf den Lippen zitierte mich die Tine gerade ins Schlafzimmer. Ich weiß was ihr jetzt denkt, aber so geht die Geschichte nicht weiter, da muss ich euch enttäuschen. In Vorbereitung unserer Nachtruhe wollte Tine nur nochmal durchlüften und da saß sie, die Taube. Guckte nun mittlerweile uns beide an und tat so, als wäre nichts. Na gut, also erstmal zurück ins Wohnzimmer – die Kamera holen. Das Tier ließ sich nicht beirren. Leider störte die Scheibe so ziemlich, aber um ehrlich zu sein, habe ich lieber ein paar Reflektionen auf dem Bild als eine Taube im Schlafzimmer, also blieb das Fenster geschlossen. Was soll ich sagen, 20 min später saß das Tier immer noch dort, ein Pochen gegen die Scheibe, ein Klatschen in die Hände, nichts konnte sie aus der Ruhe bringen.

Ich will nur hoffen, dass sie nicht im Blindflug gegen unsere Scheibe geflogen ist ohne das wir es mitbekommen haben. Sichtbare Verletzungen hat sie jedenfalls nicht. Allerdings ist ihr Verhalten alles andere als normal, selbst für eine Stadttaube. Ich sag euch eins, wenn ich morgen früh die Jalousie hochziehe und das Tier streckt mir seine Füße als erstes entgegen *schauder* dann hol ich einen Stock und schicke es auf seinen letzten Flug. Ja, so pietätlos wäre ich!

Jan
06
2009

Gefrorene Welt

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Ich weiß nicht, wie kalt es noch werden wird. Langsam reicht es dann auch, oder? An Klimaerwärmung glaube ich jetzt auch nicht mehr. Spaß beseite, sollte nicht eigentlich die letzte Nacht der Höhepunkt der negativen Grade sein? Aber jetzt hört man die Wetterfrösche schon von -30°C unken.


Aber was solls, wozu gibt es dicke Kleidung? Einfach mehrere Schichten angezogen und raus in die frostige Winterwelt. Das dachten wir jedenfalls heute, auch wenn man innerlich eigentlich nicht so richtig wollte. Aber was solls, den Schlitten aus dem Keller geholt, die Haustür geöffnet und erstmal die eisige Luft aufs Gesicht, die einzige freie Stelle des Körpers, wirken lassen. Wenigstens war es windstill und somit lag die gefühlte Temperatur auch nicht sonderlich unter der eigentlichen. Unser Ziel war wieder mein Rodelberg aus Kinderzeiten und natürlich auch der dortige Saale-Rad-Wanderweg den wir sehr oft zum Spazierengehen nutzen.


Nach einem kurzen Fußmarsch hatte man sich dann sogar an die Kälte gewöhnt. Die gefrorene Landschaft, die uns erwartete, entschädigte für alles. Eine Winterlandschaft wie man sie hier schon lange nicht mehr gesehen hat.

Jan
06
2009

Bibber

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Mehr fällt mir dazu nicht ein. Da wünscht man sich einmal, dass die Kachelmanns und Wettervogels das falsche Orakel befragt haben, aber nein, gerade dabei müssen sie mal recht behalten. Seit 4 Stunden werfe ich nun hin und wieder einen Blick aufs digitale Quecksilber und irgendwie fällt es ins Bodenlose. Der Gedanke, dass unser Außenfühler dann doch recht geschützt und fensternah steht, lässt einen das Ganze dann noch ein wenig extremer empfinden. So richtig stimmt die Temperatur nämlich auch nicht. Schon allein bei den Nachbarn wurden vorhin -3°C Unterschied gemessen. Die kann man also hier nochmal locker addieren.

Mittlerweile sind es -12,0°C. Es geht rapide abwärts. Ich denke das Geocaching wird heute direkt abgesagt. Wenn das so weiter geht wandere ich nach Sibirien aus. Da ist es wenigstens nicht so kalt.

Update:
01:05 Uhr -12,5°C
01:50 Uhr -13,0°C
16:30 Uhr -16,0°C
20:15 Uhr -18.1°C

Jan
01
2009

Silvestereindrücke

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Ich hoffe, ihr seid alle schön ins neue Jahr geschlittert und habt die feucht fröhliche Nacht gut überstanden. Um ehrlich zu sein, ich persönlich bin noch nicht so richtig wieder auf dem Damm. Es war wohl einfach ein bisschen zu wenig Schlaf. Ein paar Bilder vom mitternächtlichen Feuerwerk will ich dann doch noch veröffentlichen, schließlich hatte ich nicht umsonst die Kamera dabei…

Dez
28
2008

Chronologie eines Feuers

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Israel macht Krieg und bei uns brennts. Im Grunde genommen habe ich nur einen kurzen Blick aus dem Fenster geworfen, war aber überrascht, wie hell es gegen 18:45 Uhr noch sein kann. Beim 2. Blick realisierte ich dann allerdings das Feuer und rief auch direkt die Feuerwehr.

Zumindest versuchte ich es, denn da ging niemand ran. Weder per Festnetz noch übers Handy. Sehr vertrauenserweckend! Allerdings tröste ich mich mit dem Gedanken, dass mehrere anriefen und ich deswegen nicht beachtet wurde.

Es brannte übrigens ein Reifenhandel und was da für toller Qualm aufsteigt, kann sich wahrscheinlich jeder denken. Wir hatten aber Glück, denn der Wind meinte es gut mit uns. Ca. 10 min später traf dann der erste Löschzug von insgesamt 5 ein und wir hatten vom Balkon den perfekten Ãœberblick und ich konnte problemlos mit der Kamera draufhalten.

Mittlerweile ist das Feuer übrigens aus und nur noch die blauen Rundumleuchten erinnern daran, dass hier eben noch das Inferno los war. Dem Ganzen zum Opfer fielen übrigens eine unbekannte Zahl Reifen sowie 2. Kleintransporter.

Ein Video gibt es sogar auch noch: klick

Dez
14
2008

Advent in den Höfen

Alle sprechen davon, also muss man es auch einmal selbst gesehen haben. In Quedlinburg gibt es nämlich einen echt tollen Weihnachtsmarkt. Wie der Name schon sagt, öffnen die Häuser ihre Hinterhöfe und man kann in den kleinen Gassen allerhand feilgebotene Waren durchstöbern. Im Idealfall… Denn der Nachteil von solchen schönen Weihnachtsmärkten ist natürlich, dass sie auch sehr viele Menschen anlocken. Ebenso der hier beschriebene in Quedlinburg. Aber die 1,5 stündige Autofahrt hat sich trotzdem gelohnt, denn schon die Stadt allein ist ein echtes Schmuckstück und wird im Sommer garantiert nochmal ein Ausflugsziel werden.

Was diese doch recht kleine Stadt da aber auf die Beine gestellt hat, ist wirklich klasse. Man flaniert durch die festlich geschmückten Gassen, den Duft von Glühwein und Thüringer Bratwurst in der Nase, und wird sukzessive von der weihnachtlichen Stimmung eingelullt. Wäre es nicht so überfüllt, könnte man die gemütliche Stimmung noch mehr genießen. Es gibt allerdings auch manch einen, der sich von sowas gar nicht beeindrucken lässt.

Also wer nächstes Wochenende noch nichts vor hat, sollte sich dorthin auf den Weg machen – es lohnt sich.

Nov
21
2008

Der erste Schnee

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Herr Wettervogel hatte es ja angekündigt, aber so richtig daran glauben konnte man nicht. Mal ehrlich, wann haben die Meteorologen denn schon mal Recht? Allerdings hatten sie heute direkt ins Schwarze getroffen. Kurz bevor wir uns zum Geocachen aufmachen wollten, rieselte die weiße Pracht vom Himmel – anfangs etwas zaghaft, dann aber in schönen großen Flocken.

Ein bisschen blieb sogar liegen und ich durfte eine 3 cm Schneeschicht vom Auto entfernen. Das Ganze war zwar nur von kurzer Dauer, aber es war ein kleiner Vorgeschmack von dem, was noch kommt.

In diesem Sinne: Willkommen Winter, willkommen Schnee, willkommen Kälte…

Nov
01
2008

Kürbisschnitzereien

Nachdem wir gestern ja mit dem Champster auf großer Tour waren, warteten zu Hause noch 2 Kürbisse auf ihre Hinrichtung ihre Gesichter. Natürlich haben wir das Innenleben auch zu einer wirklich sehr leckeren Suppe verarbeitet, aber danach kam dann noch der kreative Teil des Abends. Die Tine war für das Vorzeichnen verantwortlich, der Champster und meine Wenigkeit schritten dann mit Messern zur Tat. Ich denke die Ergebnisse können sich doch sehen lassen, oder?

Okt
26
2008

Wladimir Kaminer im Steintor

Neben unzähligen, überaus wertvollen und überraschenden Geschenken, bekam ich auch 2 Karten für Wladimir Kaminers neueste Lesung „Ich bin kein Berliner“ (Ja, mein Geburtstag hat sich mal wieder gejährt). Da wir vor 3 Jahren schon einmal eine seiner Lesungen besuchten, war unsere Vorfreude schier grenzenlos. Und sie wurde nicht enttäuscht. Der gebürtige Moskauer erzählte mit seinem russischen Dialekt witzige Anekdoten aus seinem Leben. Neben den Geschichten mit einem alten Schäferhund, dem Mauerpark in Berlin und dem kollektiven Gedächtnis von dankbaren Melonen, gab er Tipps zur Kindererziehung, Hinweise zur richtigen Handhabung von Chilischoten und vieles mehr. Wer einmal die Gelegenheit geboten bekommt, selbst Zeuge solch einer Lesung zu werden, sollte sie nicht ungenutzt verstreichen lassen – es lohnt sich.

*Goettine*

Sep
23
2008

Hexenrei

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Am Samstag waren wir nochmal ein wenig auf Pilzjagd im Wald. Diesmal hat es sich sogar richtig gelohnt. Maronen, Steinpilze, Pfefferröhrlinge und Stäublinge landeten in unserm Beutel. Kurz bevor wir uns auf den Rückweg machen wollten, fand die Goettine dann aber das, was mir schon beim letzten Mal einen leichten Schauer über den Rücken gejagt hat – ein Hexenei. Für alle, die mein Blog nur quer lesen bzw. für die, die es schon wieder vergessen haben – dabei handelt es sich um die Urform einer Stinkmorchel. Allerdings in diesem Stadium tatsächlich essbar.

Dieses Mal ließen wir es nicht liegen, auch wenn ich immer noch sehr angeekelt skeptisch war.

Heute war dann der Tag der Tage – ich musste erst all meinen Mut zusammen nehmen – schließlich sollte es das „Ding“ zum Abendbrot geben. Goettine war nicht zu bremsen, die leichte Ãœbelkeit in mir zählte da nicht. Das Wabbelteil war fällig!

Schon das entfernen des Schleimzeugs der Gallertschicht war eine kleine Herausforderung. Wir schafften es dann tatsächlich irgendwie und schnitten das Innenleben in Scheiben. Laut vorheriger Recherche soll man das Ganze mit etwas Butter und Salz anbraten. Gelesen – getan.

Mich hatte dann allerdings doch der Mut verlassen und ich griff lieber zu Schinken aufs Brötchen. So hatte Goettine die komplette Leckerei für sich. Laut ihrer Aussage und auch vom Geruch her, schmeckte das weiße Innere nach Erbse. Ãœbrigens kann ich das auch bestätigen, denn mutig wie ich war, nahm ich einen kleinen Bissen – ich lachte Gevatter Tod ins Gesicht – er roch nach Erbse! Das dunkle Äußere schmeckt angeblich nach Hühnchenhaut, was ich allerdings nicht bestätigen kann – dafür war ich nicht hart genug.

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