Apr
04
2005
Tabletten und ihre Krankheiten
Laut einer Untersuchung des Sonderausschusses für Gesundheit des britischen Unterhauses, spezialisieren sich immer mehr Pharmakonzerne darauf, zu bereits existierenden Medikamenten das passende Krankheitsbild zu kreieren.
Als Beispiel werden Symptome wie leichte Depressionen und mangelnder Sexualtrieb bei Frauen genannt, welche medikamentös behandelt werden müssten. Auch Ärzte werden von den Konzernen darauf trainiert, bestimmte Präparate attraktiv zu machen.
Diese Art von Marketing wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur in Großbritannien, sondern weltweit betrieben. Zudem werden Medizinzeitschriften und Gesundheitsorganisationen seitens der Industrie bestochen um für „neue“ Produkte zu werben.
Tja, wenn es andersherum nicht geht 🙂
05. April 2005 um 21:43
Na, da sind die Pharmafirmen aber pfiffig *gg*, da auch schlechte oder unnütze Produkte verkauft werden müssen …
Vielleicht nur so nebenbei: Vielleicht ist aber es ein ähnliches Problem wie: erst das Ei oder erst die Henne?
“Die meisten Gründe warum die Deutschen zum Arzt gehen sind organisch nicht erklärbar!†20-50% derjenigen die zum Arzt gehen sond nicht körperlich krank! Je mehr somatoforme (Krankheiten mit emotionalem Ursprung) Krankheitsbilder es gibt, dasto kranker wähnt sich die Gesellschaft! Desto mehr Medikamente werden geschluckt! Und Deutschland ist Spitze im Schlucken! (42% der niederländischen Arztbesuche enden mit einem Rezept, in Deutschland: 80%) (Quelle: Die Zeit)
Also wenn eine Bevölkerung so nach solchen Medikamenten schreit, bekommt sie sie auch. Vielleicht suchen die Pharmafirmen deshalb passende Krankheitsbilder, weil diese eigentlich von sich aus schwammig sind.