Krematorium Dessau
Am 30. Januar 1901 erfolgte die Gründung des Feuerbestattungsverein Dessau. Nachdem dann 1906 der Anhaltische Landtag das Gesetz zur Legalisierung der Feuerbestattung beschlossen hatte, konnte am 18. Mai 1910 das Krematorium in der Heidestraße eingeweiht werden. Zur Zeit seiner Entstehung zählte die Anlage zu einer der modernsten Europas. Der Architekt des Krematoriums war William Müller. Für den Bau waren Kosten in Höhe von 100.000 Mark veranschlagt. Am Ende kostete das Gebäude aber 10.000 Mark mehr.
Hinter dem Krematorium wurde anschließend ein Urnenfriedhof errichtet. Aufgrund der steigenden Zahl an Einäscherungen wurde in den 1930er Jahren eine Erweiterung des Gebäudes sowie leistungsfähigere Verbrennungstechnik und Lagermöglichkeiten notwendig. Hierfür wurden offene Säulengänge zugemauert um zusätzlichen Kühlraum zu schaffen. Das Eis, welches für die Kühlung der Toten benötigt wurde, produzierte man mit einer Eismaschine in den Kellerräumen. Das Eis wurde sogar an Dritte weiterverkauft.
In den 1980er Jahren wurde als erstes die Trauerhalle geschlossen und die auf Wasserdruck betriebene Versenkungsanlage demontiert. Aktuell vorhanden sind noch die Aschemühle, der Einführwagen auf einem Drehkreuz-Schienensystem welches die Y-förmig angelegten Etagenöfen erreichbar machte.
Quelle: Ohlsdorf, Wikipedia, Mitteldeutsche Zeitung