Amerikanische Pressefreiheit
Judith Miller, Starreporterin der „New York Times“, ist am Mittwoch festgenommen worden, weil sie sich weigert, die Namen vertraulicher Informanten preiszugeben.
«Ich kann mein Wort nicht brechen, um das Gefängnis zu umgehen», sagte Judith Miller nach Angaben von Reportern, die im Gerichtssaal anwesend waren. Sie wurde daraufhin umgehend abgeführt. Die Beugehaft könnte mehrere Monate dauern, bis die Ermittlungen in dem Fall um die Enttarnung der CIA-Agentin Valerie Plame vor zwei Jahren abgeschlossen sind.
Miller und ein Kollege waren an der Enttarnung nicht direkt beteiligt, recherchierten aber nach Veröffentlichung des Namens. Weil die Enthüllung der Namen von Agenten illegal ist, prüft ein Sonderermittler der Regierung, wer dafür verantwortlich ist. Er hatte von den Reportern Angaben über ihre Gesprächspartner verlangt. Der Kolumnist, der den Namen der Agentin enthüllte, Robert Novak, ist auf freiem Fuß. Er hat sich bislang geweigert zu sagen, ob er vor dem Sonderermittler Angaben über seine Quelle gemacht hat. [morgenpost.de]
Respekt vor der Reporterin, ich finde es echt bewundernswert, wenn man auch Gefängnis in Kauf nimmt, um seine Informanten zu schützen. Unglaublich, wie die Pressfreiheit von der Justiz mit Füßen getreten wird. Aber es heißt ja auch, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ein Wunder, dass die Watergate-Reporter damals nicht weggesperrt wurden 🙄