Auf dem Drahseil
Am Samstag besuchten wir, der bekannten Gewohnheit folgend, ein altes Industriegelände in Leipzig – die ehemaligen Bleichert Transportanlagen die 1881 errichtet worden sind. Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Firma Bleichert führend im Bau von Transportanlagen für Massengüter aller Art. Es wurden Drahtseilbahnen, Kabelkrane und Nahförderanlagen konstruiert und hergestellt.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Firma in eine Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) umgewandelt. 1955 wurde es in VEB Schwermaschinenbau Verlade- und Transportanlagen umbenannt (für alle Cacher: mit der bekannten Abkürzung VTA). 1990 wurde der Stammbetrieb privatisiert und in VTA GmbH umbenannt, aber bereits 1991 folgte die Schließung.
Jetzt liegt das Gebäude verlassen mitten in Leipzigs „Lost-Place-Eldorado“. Obwohl verlassen? Wohl eher nicht! Als wir uns auf den Weg machten die verfallene Ruine zu erkunden, waren wir auf unserer Mission nicht allein. Bereits zu Beginn trafen wir eine Gruppe Gleichgesinnter, der wir uns direkt anschlossen. Und während wir der leitenden (inneren?) Stimme folgten, trafen wir immer mehr Dosenverrückte!
Ja, diese Gemäuer beherbergen einige Höhen, Löcher, Gräben, Kanäle (mit und ohne Wasser – ich stand leider in einem mit) die alle erkundet werden wollten – und das nicht nur von uns. Aber tatsächlich waren wir (das bereits mehrfach erprobte Dreamteam) dieses Mal die begeisterten Zuschauer des Spektakels. (Mit unserer uneingeschränkten Empirie kann man auch mal die Neulinge die erfahrungs-anreichernden Aufgaben machen lassen! An dieser Stelle liebe Grüße an unsere kletternden und kriechenden Begleiter).
Was für ein tolles Hobby bei dem man durch Dreck und Schmutz kraucht, in schwindelerregende Höhen steigt, um am Ende eine Tupperdose in der Hand zu halten! Zum Glück sind wir mit dieser Leidenschaft nicht allein, und es macht immer wieder Spaß, ebensolche Verrückte zu treffen.
Ein erlebnisreicher Tag in sehr netter Gesellschaft!
*Goettine*
18. März 2010 um 08:43
Oh eine Fledermaus wie cool 😀
18. März 2010 um 23:56
Ich hatte ja echt ein schlechtes Gewissen, der Kleinen mit der Kamera den Schlaf zu rauben, aber sie hat es gut verkraftet… hoffe ich 🙂