Mai
04
2005

Das Internet ist ein „Schrotthaufen“

unsortiert       Trackback

Dies ist jedenfalls die Ansicht des US-Computerexperten und Philosophen Joseph Weizenbaum. „Das Ganze ist ein riesiger Misthaufen, der Perlen enthält. Aber um Perlen zu finden, muss man die richtigen Fragen stellen. Gerade das können die meisten Menschen nicht. Kein Computer könne dem Menschen die eigentliche Information liefern. Es ist die Arbeit der Interpretation im Kopf, die aus den Zeichen, die Computer anzeigen, eine Information macht. Wir kriegen auch meistens nicht die Zeichen, die wichtig sind für eine Entscheidung.“ Die wichtigsten menschlichen Errungenschaften seien es, kritisch zu denken und wahrhaft zuzuhören. Der emeritierte Forscher des Massachusetts Institute of Technology kritisierte scharf das frühe Heranführen von Kindern an den Computer: „Computer für Kinder – das macht Apfelmus aus Gehirnen.“ Die Folge sei unter anderem, dass ein Grossteil der Studenten nicht mehr kreativ schreiben könne und zum Teil bereits Programmen das Zusammenstellen der Hausarbeit überlasse. „Selbst an den besten Universitäten kann ein Viertel der Studenten nicht schreiben.“ Weizenbaum sagte weiter: „Das Fernsehen ist die grösste kulturelle Katastrophe, die die Erde in der Zeit, an die wir uns erinnern können, erlebt hat.“ Er ergänzte: „Die höchste Priorität ist es, den Kindern Sprache beizubringen.“

Weise Worte aus dem Mund eines Amerikaners. Nunja, er ist in Deutschland geboren. Auf der Suche nach seine Biographie bin ich nebenbei auf eine sehr interessante Funktion meines Lieblingslexikons gestoßen: „Wikiquote„. Einfach einen Namen eingeben und als Ergebnis erhält man Zitate von dieser Person. Leider sind es noch nicht allzu viele, aber im Fall von Joseph Weizenbaum wurde ich fündig.

Hinterlasse eine Antwort